Moin!

Das bin ich – Neu-Bloggerin

Da sitze ich nun und schreibe die ersten Sätze für meinen eigenen Blog!

Gar nicht so leicht, einen Anfang zu finden… Es fühlt sich erklärungsbedürftig an, meinen ersten öffentlichen Text zu beginnen. Aber warum eigentlich?

Es gibt ja einen Grund, diesen Blog zu starten. Ein persönlicher, simpler Grund, aber er ist so gut wie jeder andere auch: Ich möchte etwas teilen. Ich denke, ich habe was zu sagen. Doch auch hier steigt das Gefühl auf, ich müsste erläutern. Merkwürdig, oder?

Und die Worte, die mir dazu als erstes in den Sinn kommen, erscheinen mir recht unpopulär. Ich schreibe sie trotzdem:

Ich bin stolz auf das, worüber ich hier schreiben möchte!

Stolze Alleinerziehende

Meine Tochter und ich leben hier in Hamburg, der Vater meiner Tochter in Nordrhein-Westfalen. Das war anders geplant und dass diese Pläne zerbrochen sind, war schmerzhaft. Doch inzwischen – und es war ein langes und schwieriges „inzwischen“ – bin ich an einem Punkt, der sich mehr als okay anfühlt! Und darauf bin ich stolz.

Ich bin stolz auf das, was ich die letzten Jahre gemeistert habe. Ich bin stolz darauf, wie ich meine Tochter durch die Trennung ihrer Eltern gebracht habe. Ich bin stolz darauf, wie sich mein Leben und das Leben meiner Tochter entwickelt hat. Von diesem Gefühl, von meinen Erfahrungen möchte ich etwas abgeben!

An diesen Punkt zu kommen, war nicht einfach. Jede Entscheidung, jede Erklärung, jede neue Herausforderung brachte neue Fragen mit sich. Auf der Suche nach Tipps oder Hilfe im Internet wurde ich leider nur selten fündig.

Es tut sich was im Netz, es wird mehr. Es gab und gibt einiges zum Thema „Trennung“. Und ja, auch zum Thema „Alleinerziehend“. Aber beides überwiegend aus der Sicht der Erwachsenen. Was gut ist! Denn nur, wenn die Erwachsenen Wege finden, können sie den Kindern Wege zeigen.

Perspektiv-Wechsel: Fokus auf das Kind!

Aber das Thema „Alleinerziehend aus Sicht des Kindes“ war für mich damals nicht auffindbar. Auch jetzt, im Rahmen der Recherche für meinen Blog, sind Artikel zu diesem Thema nur schwer zu finden. Es gibt sie! Aber man muss schon wissen, wo man suchen muss.

Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, bewegen wir uns in relativ ruhigem Fahrwasser. Die Trennung ist weitestgehend verarbeitet. Einiges konnte besprochen werden, anderes wird unbesprochen bleiben. Aber das ist okay. Wir sind und bleiben Eltern unserer Tochter und wir sind es gemeinsam und partnerschaftlich.

Inzwischen habe ich ein kleines, aber feines Netzwerk um mich. Meine Tochter hat Freundinnen gefunden und deren Mütter unterstützen mich, wenn ich einen Platz für sie brauche. Auch ich selbst habe neue und wertvolle Kontakte gewonnen und darf hoffen, dass einige Freundschaften daraus entstehen.

Meine Familie hier in Hamburg ist nach wie vor mein Mittelpunkt, mein Felsen in der Brandung, mein Anker.

Und meine Tochter ist einfach unbeschreiblich. Sie ist so stark, sensibel, klug und liebevoll. Sie hat die letzten Jahre unsagbar tapfer, mutig und mit ganzem Herzen gemeistert und ich könnte keine stolzere Mutter sein.

Wir alle, die wir um sie sind, haben ihr dabei geholfen. Aber ich erlaube mir heute, mal ganz unbescheiden zu sein und schreibe einen sehr großen Teil davon mir zu. Ich bin diejenige, die sie an dunklen Tagen auffängt. Ich bin es, die ihr die Welt erklärt – unser aller Welt und die allein ihrige. Ich bin diejenige, die ihre Erkrankung so wenig spürbar wie möglich in ihren Alltag integriert und ihr über alle Hindernisse hinweghilft. Und ich bin diejenige, die jeden Tag den Spagat meistert, sie zu beschützen, reifen zu lassen und zu einem selbstständigen Menschen werden zu lassen, der alle Klippen des Lebens irgendwann ohne meine Hilfe zu umschiffen versteht.

All das mache ich gut. Ich habe lange gebraucht, mir zu erlauben, mir selbst das zu sagen! Ich dachte, ein solches Eigenlob stünde mir nicht zu. Manchmal holt mich das heute noch ein.

Aber hier und jetzt nochmal ganz deutlich für mich: Ich mache das gut!

Und wie ich das mache, das schreibe ich jetzt auf. Ich starte einen Blog. Wenn ich damit nur einem Menschen Tipps geben kann, der ihr oder ihm durch einen schweren Moment hilft, dann hat sich das schon gelohnt!

Aber vielleicht werden es ja doch mehr als einer… wer weiß?

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